Lateinischer Name: Telescopium
Hellster Stern: α Telescopii (α Tel)
Relative Helligkeit: 3,51 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 90422
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: April bis Dezember
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 252 deg² (Platz: 57 von 88)
Rektaszension: 18h 09m 14s bis 20h 29m 50s
Deklination: -56° 59' 02'' bis -45° 05' 24''
Nachbarsternbilder: Schütze, Südliche Krone, Altar, Pfau, Indianer
Das Sternbild Teleskop
Das Teleskop ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist α Telescopii, ein bläulich leuchtender Stern mit der 200-fachen Leuchtkraft unserer Sonne. Da dieser Stern allerdings 249 Lichtjahre (1 Lichtjahr sind 9,461 Billionen Kilometer) von uns entfernt ist, ist er schwerer zu erkennen als unsere Sonne in 149,6 Mio. km Entfernung. Das Teleskop befindet sich nördlich des Sternbildes Pfau und südlich des Schützen.
Geschichte
Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.
Das Teleskop war eine bahnbrechende Erfindung für die Astronomen. So ist es nicht verwunderlich, dass Nicolas-Louis de Lacaille ihm ein eigenes Sternbild widmete. In ihm verewigte er das Kepler-Fernrohr, welches einer von Johannes Keppler im Jahre 1611 beschriebenen Bauweise folgt. Als Nicolas-Louis de Lacaille es einführte, besaß das Sternbild jedoch noch zwei weitere Sterne der 4. Größenklasse, die heute jedoch nicht mehr zum Sternbild Teleskop gehören. β Telescopii heißt heutzutage η Sagittarii und gehört zum Sternbild des Schützen und ϒ Telescopii findet sich als G Scorpii im Sternbild Skorpion wieder.