Sternbild Schiffskompass

Pyxis

Lateinischer Name: Pyxis
Hellster Stern: α Pyxidis (α Pyx)
Relative Helligkeit: 3,67 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 42828

Sichtbar am Nordhimmel: Februar bis April (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Dezember bis Juni
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 221 deg² (Platz: 65 von 88)
Rektaszension: 8h 26m 43s bis 9h 27m 37s
Deklination: -37° 17' 31'' bis -17° 24' 41''

Nachbarsternbilder: Wasserschlange, Achterdeck des Schiffes, Segel des Schiffes, Luftpumpe

Das Sternbild Schiffskompass

Der Schiffskompass ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist der α Pyxidis. Weitaus interessanter zu beobachten ist jedoch sein Stern T Pyxidis, ein bereits erloschender Stern mit einer scheinbaren Helligkeit von bis zu 15,8 mag, der in regelmäßigen Abständen eine wiederkehrende Nova (Helligkeitsausbruch auf der Oberfläche eines weißen Zwerges durch eine explosive Zündung von Wasserstoff in einem Doppelsternensystem) auslöst. T Pyxidis umkreist seinen noch aktiven Nachbarstern mit einem so geringen Abstand, dass er diesem Gas absaugt. Beim Auftreffen dieses Gases auf die Oberfläche des erloschenen Sternes kommt es immer mal wieder zu thermonuklearen Explosionen. Die letzten Novas fanden in den Jahren 1890, 1902, 1920, 1944, 1966 und 2001 statt. Zu diesen Zeitpunkten konnte man T Pyxidis mit einer scheinbaren Helligkeit von bis zu 6,5 mag mit bloßem Auge am Firmament erkennen.

Geschichte

Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.

Der Schiffskompass gilt als der vierte Teil der antiken Sternenkonstellation Schiff Argo. In der Antike war der Schiffskompass allerdings noch nicht bekannt, da der erste Magnetkompass erst im 11. Jahrhundert durch die Chinesen benutzt wurde. Nicolas-Louis de Lacaille führte den Kompass erstmals im Jahr 1756 unter dem Namen „Pyxis nautica“ ein. Im Jahr 1763 zerlegte er dann das Schiff Argo in drei einzelne Sternbilder, da es ihm zu groß und zu unübersichtlich erschien. So entstanden der Kiel des Schiffes (Carina), das Achterdeck des Schiffes (Puppis) und das Segel des Schiffes (Vela).