Lateinischer Name: Norma
Hellster Stern: γ² Normae (γ² Nor)
Relative Helligkeit: 4,02 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 80000
Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Februar bis Dezember
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 165 deg² (Platz: 74 von 88)
Rektaszension: 15h 12m 14s bis 16h 36m 08s
Deklination: -60° 26' 08'' bis -42° 16' 03''
Nachbarsternbilder: Skorpion, Wolf, Zirkel, Südliches Dreieck, Altar
Das Sternbild Winkelmaß
Das Winkelmaß ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ist γ² Normae. Das Sternbild hat keine Sterne mit der Bezeichnung Alpha (α) und Beta (β), da diese bei der endgültigen Festlegung der Sternbildgrenzen durch die Internationale Astronomische Union (IAU) im Jahre 1930 dem Sternbild des Skorpions zugeordnet worden sind. Diese Sterne tragen heutzutage die Namen N und H Scorpii. Das Sternbild Winkelmaß befindet sich westlich des Skorpions und östlich des Zentauren.
Geschichte
Der französische Theologe Nicolas-Louis de Lacaille, der sein Leben der Astronomie, Geodäsie und Mathematik widmete, gilt als Namensgeber von 16 Sternbildern der südlichen Hemisphäre. Im Jahr 1750 reiste er für vier Jahre an das Kap der Guten Hoffnung um u.a. die Sternbilder des Südhimmels zu beobachten. Dabei katalogisierte er fast 10.000 Sterne. Seine 16 neuen Sternbilder benannte Nicolas-Louis de Lacaille meist nach nautischen oder technischen Geräten. So entstanden die Sternbilder Achterdeck des Schiffes, Bildhauer, Chemischer Ofen, Grabstichel, Kiel des Schiffes, Luftpumpe, Maler, Mikroskop, Oktant, Pendeluhr, Schiffskompass, Segel des Schiffes, Tafelberg, Sextant, Winkelmaß und Zirkel. Sein Sternatlas des Südens erschien 1763 unter dem Titel „Coelum Australe Stelliferum“. Allen seinen Sternbildern ist gemein, dass sie aus relativ lichtschwachen Sternen bestehen.
Nicolas-Louis de Lacaille formte das Sternbild des Winkelmaßes aus Sternen, die ursprünglich zu den Sternbildern Wolf und Altar gehörten. Er taufte es "Norma et Regula“. Es stellt einen Winkel und ein Lineal dar. Diese Werkzeuge wurden von den damaligen Seefahrern als Hilfsmittel zur Navigation genutzt. Der Name des Sternbildes wurde später auf „Norma“ gekürzt.