Sternbild Einhorn

Monoceros

Lateinischer Name: Monoceros
Hellster Stern: β Monocerotis (β Mon)
Relative Helligkeit: 4,60 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 30867

Sichtbar am Nordhimmel: November bis Juni
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Dezember bis Mai
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 482 deg² (Platz: 35 von 88)
Rektaszension: 5h 55m 52s bis 8h 11m 24s
Deklination: -11° 22' 08'' bis +11° 55' 60''

Nachbarsternbilder: Zwillinge, Orion, Hase, Großer Hund, Achterdeck des Schiffes, Wasserschlange, Kleiner Hund

Das Sternbild Einhorn

Das Einhorn ist ein Sternbild der nördlichen und der südlichen Hemisphäre. Es kann somit von überall auf der Welt beobachtet werden. Sein hellster Stern ist der β Monocerotis, der den rechten vorderen Huf des Einhorns darstellt.

Obwohl das Sternbild Einhorn nur aus relativ lichtschwachen Sternen besteht, ist es verhältnismäßig einfach aufzufinden. Es befindet sich nämlich inmitten der sehr bekannten Sternenkonstellation Winterdreieck. Dabei handelt es sich um eine im Winter sehr gut sichtbare Konstellation aus drei Sternen, die zusammen ein gleichseitiges Dreieck bilden. Es wird durch die Sterne Procyon (im Sternbild Kleiner Hund), dem Stern Sirius (im Sternbild Großer Hund) und Betelgeuse (im Sternbild Orion) gebildet.

Darüber hinaus können selbst Hobbyastronomen in diesem Sternbild viel entdecken. Da es von der Milchstraße durchzogen wird, enthält es eine Vielzahl von offenen Sternenhaufen und galaktischen Nebeln. Besonders erwähnenswert sind der offene Sternhaufen M 50, welcher aus ca. 100 Sternen besteht und der offene Sternhaufen NGC 2244, in dem sich der berühmte Rosettennebel befindet. Bei dem Rosettennebel handelt es sich um eine, aufgrund vieler junger und leuchtkräftiger Sterne, leuchtende Gaswolke. Beide Sternenhaufen lassen sich bereits mit einem Fernglas erkunden.

Geschichte

Der niederländische Theologe, Astronom und Kartograf Petrus Plancius entwarf im Jahr 1613 einen Himmelsglobus, welcher einige neue Sternbilder aufwies, die keine leuchtstarken Sterne enthielten. Dabei unternahm er den Versuch, Sternbilder mit christlicher Symbolik zu etablieren. Auf ihn gehen die bis heute bekannten Sternbilder Einhorn, Giraffe, Taube und das Kreuz des Südens zurück.

Petrus Plancius entschied sich für das Einhorn, da dieses an mehreren Stellen des Alten Testaments erwähnt ist. Allerdings ist das im Alten Testament erwähnte Einhorn wohl eher auf einen Übersetzungsfehler zurückzuführen. In der griechischen Übersetzung ist das hebräische Wort „Re'em“ mit Einhorn übersetzt worden. Tatsächlich war aber wohl der Auerochse gemeint. Dieser ist in den alten Zeichnungen häufig von der Seite dargestellt worden, so dass anstelle seiner zwei Hörner nur ein Horn ersichtlich war. Das berühmte Fabelwesen des Einhorns ist also auf eine ganz normale, weltliche Tiergattung zurückzuführen.