Sternbild Indianer

Indus

Lateinischer Name: Indus
Hellster Stern: α Indi (α Ind)
Relative Helligkeit: 3,11 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 101772

Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (überwiegend zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 294 deg² (Platz: 49 von 88)
Rektaszension: 20h 28m 41s bis 23h 27m 59s
Deklination: -74° 27' 16'' bis -44° 57' 32''

Nachbarsternbilder: Mikroskop, Teleskop, Pfau, Oktant, Tukan, Kranich

Das Sternbild Indianer

Der Indianer ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist überwiegend zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie auf der Südhalbkugel nie untergehen. Das Sternbild ist auf der Südhalbkugel das ganze Jahr vollständig oder zumindest teilweise sichtbar. Sein hellster Stern ist der α Indi, welcher den Körper des Indianers darstellt.

Das Sternbild des Indianers befindet sich südwestlich des Sternbildes Kranich und es erstreckt sich bis zum Sternbild Oktant, welches sich am Himmelssüdpol befindet. Das Sternbild ist das südliche Pendant zum Sternbild Kleiner Bär auf der Nordhalbkugel. In diesem Sternbild befindet sich der südliche Polarstern, der σ Octanis. Aufgrund seiner Nähe zum Südpol, steht er als einziger Stern des Südens immer an derselben Stelle des Himmels.

Geschichte

Während die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre bereits seit der Antike bekannt waren und auf die unterschiedlichsten Mythologien zurückgreifen, blieben viele Sternbilder der südlichen Hemisphäre lange unbenannt. Erst im 16. Jahrhundert wurde sich ihrer angenommen. Zwischen 1595 und 1597 kartierten die beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (Kartograph) und Frederick de Houtman (Bruder des Kapitäns) im Auftrag von Petrus Plancius das südliche Firmament auf einer ihrer Expeditionsreisen. Dabei benannten sie ein Dutzend Sternbilder. In ihrer Namensgebung ließen sie sich überwiegend von den Erlebnissen in der für sie „Neuen Welt“ beeinflussen. Ihrer Feder sind die Sternbilder Chamäleon, Fliege, Fliegender Fisch, Indianer, Kranich, Paradiesvogel, Pfau, Phönix, Schwertfisch, Kleine Wasserschlange, Südliches Dreieck und Tukan entsprungen.

Die beiden niederländischen Seefahrer bewegten sich vorwiegend im Indischen Ozean und haben Amerika selbst wohl nie betreten. Demnach ist es nicht verwunderlich, dass dieses Sternbild häufig auch als Inder bezeichnet wird. Es stellt jedoch einen amerikanischen Indianer dar, welcher auf alten Sternkarten stets mit Speer und Pfeilen abgebildet ist. Als Vorlage für dieses Sternbild dienten wahrscheinlich die Indianer, auf welche der portugiesische Seefahrer Magellan zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Patagonien und Feuerland traf.