Sternbild Kleine Wasserschlange

Hydrus

Lateinischer Name: Hydrus
Hellster Stern: β Hydri (β Hyi)
Relative Helligkeit: 2,80 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 2021

Sichtbar am Nordhimmel: Nicht sichtbar
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)

Sichtbar am Südhimmel: Ganzjährig (zirkumpolar)
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)

Fläche: 243 deg² (Platz: 61 von 88)
Rektaszension: 00h 06m 08s bis 04h 35m 11s
Deklination: -82° 03' 52'' bis +57° 0' 4''

Nachbarsternbilder: Eridanus, Phönix, Tukan, Oktant, Tafelberg, Schwertfisch, Netz, Pendeluhr

Das Sternbild Kleine Wasserschlange

Die Kleine Wasserschlange ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Es ist zirkumpolar zum Südpol. Das bedeutet, dass sich seine Sterne so nah am Himmelspol befinden, dass sie nie untergehen. Das Sternbild ist somit auf der Südhalbkugel ganzjährig sichtbar. Der hellste Stern des Sternbildes ist der Stern β Hydri, welcher den Kopf der Wasserschlange darstellt.

Das Sternbild Kleine Wasserschlange befindet sich nahe der kleinen Magellanschen Wolke (NGC 292), welche unter optimalen Bedingungen bereits mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Die Magellansche Wolke, wurde nach dem portugiesischen Weltumsegler Ferdinand Magellan benannt, da diese erstmals auf einer seiner Weltumsegelungen dokumentiert wurde. Es handelt sich dabei um eine Begleitgalaxie unserer Milchstraße, die sich aus zwei unregelmäßigen Zwerggalaxien (extragalaktische Sternensysteme [außerhalb unserer Galaxie liegende Sternenhaufen]) zusammensetzt. Offiziell befindet sich die kleine Magellansche Wolke allerdings im Sternbild Tukan.

Geschichte

Während die Sternbilder der nördlichen Hemisphäre bereits seit der Antike bekannt waren und auf die unterschiedlichsten Mythologien zurückgreifen, blieben viele Sternbilder der südlichen Hemisphäre lange unbenannt. Erst im 16. Jahrhundert wurde sich ihrer angenommen. Zwischen 1595 und 1597 kartierten die beiden niederländischen Seefahrer Pieter Dirkszoon Keyser (Kartograph) und Frederick de Houtman (Bruder des Kapitäns) im Auftrag von Petrus Plancius das südliche Firmament auf einer ihrer Expeditionsreisen. Dabei benannten sie ein Dutzend Sternbilder. In ihrer Namensgebung ließen sie sich überwiegend von den Erlebnissen in der für sie „Neuen Welt“ beeinflussen. Ihrer Feder sind die Sternbilder Chamäleon, Fliege, Fliegender Fisch, Indianer, Kranich, Paradiesvogel, Pfau, Phönix, Schwertfisch, Kleine Wasserschlange, Südliches Dreieck und Tukan entsprungen.

Das Sternbild Kleine Wasserschlange ist auch unter den Namen Südliche Wasserschlange oder Männliche Wasserschlange bekannt. Es ist das Gegenstück des Sternbildes Wasserschlange am Firmament der nördlichen Halbkugel, der Hydra (dem größten Sternbild des Himmels). Besiegelt wurde die Benennung des Sternbildes Kleine Wasserschlange als der Astronom Johannes Bayer im Jahr 1603 die Bezeichnung „Hydrus“ für das Sternbild in seinem Himmelsatlas „Uranometria“ übernahm.