Lateinischer Name: Corvus
Hellster Stern: Gienah Gurab (ϒ Crv)
Relative Helligkeit: 2,59 mag
Hipparcos-Katalog: HIP 59803
Sichtbar am Nordhimmel: März bis Juli (am Horizont)
(Berlin [Germany], 22:00 Uhr MEZ zum 01. eines jeden Monats)
Sichtbar am Südhimmel: Februar bis August
(Sydney [Australien], 22:00 Uhr AEST zum 01. eines jeden Monats)
Fläche: 184 deg² (Platz: 70 von 88)
Rektaszension: 11h 56m 22s bis 12h 56m 40s
Deklination: -25° 11' 46'' bis -11° 40' 39''
Nachbarsternbilder: Jungfrau, Becher, Wasserschlange
Das Sternbild Rabe
Der Rabe ist ein Sternbild der südlichen Hemisphäre. Sein hellster Stern ϒ Corvi, trägt den arabischen Namen Gienah Gurab (Flügel des Raben). Zusammen mit den Sternen β Corvi (Kraz), δ Corvi (Algorab) und ε Corvi (Minkar) bildet er eine segelförmige Figur.
Besonders interessant sind seine zwei Spiralgalaxien NGC 4038 und NGC 4039. Beide Galaxien werden durch ihre Wechselwirkung so stark verformt, dass sie bei näherer Betrachtung durch ein Weltraumteleskop wie Antennen wirken (auch als Antennen-Galaxien bekannt). Von der Erde aus, mit einem Teleskop betrachtet, bilden die beiden Galaxien die Form eines Herzens, welches jedes Jahr zu Valentinstag Hochkonjunktur hat.
Mythologie
Das Sternbild des Raben ist mit zwei Sagen verknüpft. Die erste Sage handelt von einem Raben, einer Wasserschlange und einem Becher.
Der Rabe war der Vogel des Gottes Apollon, einem Sohn des Göttervaters Zeus. Eines Tages bereitete sich Apollon vor seinem Vater ein Opfer zu bringen. Er sandte seinen Raben aus um frisches Wasser aus einer Quelle zu besorgen. Der Rabe griff sich einen vergoldeten Becher und flog davon. Unterwegs erspähte er einen Feigenbaum, dessen Früchte allerdings noch nicht ganz reif waren. Obwohl Apollon ihm aufgetragen hatte sich zu beeilen, konnte er nicht widerstehen und er wartete dort mehrere Tage bis die Feigen reif waren. Vollgefressen und nach einer Entschuldigung suchend, ergriff er eine Wasserschlange und flog mit ihr zu Apollon zurück. Er erklärte Apollon, dass diese Wasserschlange den Weg zur Quelle versperrt hatte. Apollon erkannte jedoch seine Lüge. Als Strafe nahm er ihm die Fähigkeit zur Zeit der Feigenreife etwas zu trinken. Anschließend versetzte er den Raben, die Wasserschlange und den Becher an den Himmel. Dort versucht der Rabe seitdem vergebens an den gefüllten Krug heranzukommen. Für den Raben war die Versetzung an das Firmament somit keine Ehre, sondern ein Pranger. Seit dieser Zeit wird gesagt, dass das heisere Gekrächze der Raben auf ihren großen Durst zurückzuführen sei.
In der zweiten Sage überbrachte der Rabe, welcher zu dieser Zeit noch ein schneeweißes Federkleid besaß, dem Apollon die Nachricht, dass seine schwangere Geliebte Coronis fremdgehen würde. In seinem Zorn tötete Apollon seine Geliebte Coronis und deren Liebhaber. Doch sogleich überkam ihm das schlechte Gewissen. Es gelang ihm jedoch nur noch seinen ungeborenen Sohn zu retten. Voller Schmerz verfluchte Apollon den Raben und färbte ihn für ewig schwarz.